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... dies auch später bestätigt.
Weiter hatte Gl. eine Organisation aufgezogen, der Name ist mir entfallen, in der alle polnischen u. ehem. jüdischen Unternehmen seines Bereiches unter seiner Regie zusamen gefaßt zu einem blühenden alles bisher im G.G. Geschaffene weit übertreffenden Großunternehmen.
Bei der Besichtigung bestand das Ganze aus einem Büro mit vielen Tafeln u. Plänen und seinen Gewinnberechnungen.

Seinen Gepflogenheiten entsprechend sah er auch das Lubliner K.L. als "sein" K.L. an. Gab Befehle u. Anordnungen an die Kommandanten, die den Weisungen der I.K.L. oder Pohl gerade entgegengesetzt waren. So gab es dadurch laufend Zwistigkeiten. Gl. setzte sich aber immer beim RFSS durch, indem er immer auf die besondere Lage von Lublin hinwies. Auch kümmerte er sich kaum um die Weisungen des RSHA. Er veranstaltete "seine" Polizeiaktionen, wenn es ihm gerade passte. Er excekutierte auf eigene Faust nach seinem Gutdünken. Er zog Häftlings Arb. Lager auf, wo es ihm gerade recht schien, ohne sich im geringsten um Pohl oder D II zu kümmern, denn es handelte sich ja um "sein Lager", um "seine" Häftlinge.


Gl. = Globocnik
u. ehem. = und ehemaligen
G.G. = Generalgouvernement
K.L. = Konzentrationslager
I.K.L. = Inspektion der Konzentrationslager
RFSS = Reichsführer-SS (Heinrich Himmler)
RSHA = Reichssicherheitshauptamt
Arb. Lager = Arbeitslager
D II = Abteilung D II im WVHA