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Owinska Heilanstalt |
Owinska ist eine Stadt in der Nähe von
Poznan (etwa 10 km nördlich Poznan).
Seine Heilanstalt war das älteste Krankenhaus für Psychiatrie-Patienten
in der Region Wielkopolska.
Die deutschen Truppen besetzten Owinska
Mitte September 1939. Die Heilanstalt wurde
von der "Gau-Selbstverwaltung" in
Poznan übernommen, ein Beauftragter der
deutschen Verwaltung leitete nun das Krankenhaus. Der neue Chef verlangte bald eine
Liste aller Patienten und verbot deren Entlassung aus der Anstalt. Dem Personal
wurde mitgeteilt, dass das Krankenhaus geschlossen und alle Patienten in andere
Anstalten verlegt würden.
Das "SS-Sonderkommando
Lange" wurde nach Owinska verlegt
um alle Patienten umzubringen.
In der
zweiten Oktoberhälfte 1939 wurden die ersten
Patienten auf Militärlastwagen
verladen, unter Bewachung von SS-Männern. 1-3 solcher Lastwagen fuhren täglich ab.
Das Personal der Anstalt wusste nicht, wohin sie fuhren und warum.
Zuerst wurden alle Männer deportiert, gefolgt von den Frauen. Zuletzt wurden am
11. November 1939 78 Kinder in den Tod geschickt. Bis zum
30. November 1939 wurde das
Hospital entleert, abgesehen von einigen Verwaltungsangestellten der Wirtschaftsabteilung.
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Eingang des Fort VII |
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Gaskammer |
Viele Patienten wurden in einer primitiven Gaskammer im
Fort VII
in
Poznan getötet. Später wurden die Opfer in Gaswagen nach
Murowana Goslina
gefahren. Während der Fahrt starben die Menschen durch Auspuffgase.
Jeder im Fort VII ankommende Lastwagen transportierte etwa 25 Personen. Nach der Ankunft
brachte man die Kranken in eine Gaskammer, die in einem Bunker im Hof eingerichtet worden
war. Die geschlossene Tür der Gaskammer wurde mit Lehm abgedichtet. Die Opfer warteten
in der Gaskammer, während die SS-Männer volle Gasflaschen mit (wahrscheinlich)
Kohlenmonoxid neben dem Eingang installierten. Nachdem alle Opfer getötet worden
waren, öffnete ein Kommando von regulären Gefangenen die Tür und holte
die Leichen heraus. Die Körper lud man auf Lastwagen, die sie weg fuhren.
Die Namen der Opfer sind unbekannt, weil offenbar alle Dokumente vernichtet wurden.
Die Namen der
Fort VII-Mannschaft sind hier aufgeführt.
Die Kommandeure waren:
SS-Sturmbannführer Herbert Lange
(
10.-16. Oktober 1939),
SS-Hauptsturmführer Hans Weibrecht
(
16. Oktober 1939 bis Juni oder Juli 1940),
SS-Hauptsturmführer Kühndel
(
Sommer 1940-1941) und
SS-Obersturmführer
Hans Walter (
1943-1944).
Zwischen 1941 und 1943 wurde Fort VII von diesen Männern geleitet:
Langes, Mollendorf, Wagner und Werner.
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Angehöriger der Mannschaft |
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Hauptflur |
Während des Krieges wurde das Krankenhaus in Owinska als Unterkunft für SS-Männer
eingerichtet. Beim Rückzug der deutschen Truppen brannte das Gebäude im
Sommer
1944 teilweise ab. Danach wurde es nicht mehr verwendet.
Für viele polnische Gefangene war Fort VII nur ein vorübergehendes Gefängnis.
Später wurden sie in andere KZs gebracht, vorwiegend nach
Auschwitz, Dachau, Ravensbrück
und
Groß-Rosen. Die letzten verbliebenen Gefangenen brachte man ins Lager
Zabikowo.
Höchstwahrscheinlich brachten die Nazis etwa 10.000-15.000 Menschen im
Fort VII um, durch Folter, Exekutionen und Vergasungen. Nur 479 Opfer sind namentlich belegt.
Heute ist Fort VII ein
Mahnmal.
Siehe den
Fort VII Grundriss.
Quellen:
Marian Olszewski: "Fort VII in Poznan"
Prof. Zdzislaw Jaroszewski publications
Artur Hojan
© ARC 2005