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Die Gaskammer in Bernburg


Letztes Update 12. Juli 2006





Die Gaskammer
Der Keller
In Bernburg (bei Magdeburg) wurde 1875 ein psychiatrisches Krankenhaus mit 132 Betten gebaut. Im Spätsommer 1940 wurde ein Teil des Gebäudekomplexes von der "Gemeinnützigen Stiftung für Anstaltspflege" (besser bekannt als Aktion T4) angemietet. Von nun an war die Klinik geteilt in einen herkömmlichen Bereich und den Euthanasiebereich.

Innerhalb von vier Wochen im Oktober/November 1940 wurden 80 m2 des Kellers unter dem ehemaligen "Männerhaus 2" in einen Mordbereich umgebaut:
1. Ein kleiner Raum erhielt ein Guckloch, seine Wände und der Fußboden wurden gekachelt. In dieser Gaskammer (14 m2) wurden 8.601 Menschen während der Aktion T4 umgebracht.
2. Ein anderer Raum erhielt zwei Krematoriumsöfen.
3. Ein Sezierraum.
4. Eine Leichenkammer.

The
Lage der Gaskammer im Keller
Das Morden begann am 21. November 1940. Die ersten 25 Opfer waren Patienten der Heilanstalt Neuruppin. Neuruppin war "Zwischenanstalt" für Bernburg. In Bernburg vollzog sich das Morden genauso wie in anderen Euthanasie-Anstalten:

-Registrierung,
-ausziehen und aushändigen der Wertsachen (Ringe, Uhren etc.) an das Personal,

-oberflächliche Untersuchung der Opfer zum Finden einer plausiblen Todesursache, die man dann den Familienangehörigen mitteilen konnte,
-fotografieren der Opfer,
-Begleitung der Opfer nach der Gaskammer und anschließende Vergasung,
-Verbrennung der Toten in den zwei Krematoriumsöfen,
-einfüllen der Asche in Urnen, wobei es für das Personal unerheblich war, von welcher Leiche die Reste stammen,

-Versand der Urnen und Todesbescheinigungen an die Verwandten.

Falsche Brausen
Falsche Brausen
Seziertisch
Seziertisch
In Bernburg wurden die ankommenden Opfer sofort getötet. Große, graue Busse fuhren in die Garage hinein. Nach Schließung der Tore erlaubte man den Menschen, den Bus zu verlassen. Durch einen Korridor gelangten die Opfer ins Erdgeschoss. In mehreren Räumen fand die Registrierung, Untersuchung etc. statt. Menschen mit besonderen Körpermerkmalen wurden durch die Ärzte mit einem roten Kreuz auf dem Rücken markiert. In Gruppen von 60-75 brachten "Pfleger" die Opfer zur Vergasung in den Keller. Nach dem Töten blieben die zwei Gaskammertüren für eine Stunde verschlossen, bis der Raum gelüftet war. Neben der Gaskammer befand sich der Sezierraum, wo die markierten Leichen ausgesondert wurden für eine Autopsie. Die anderen Leichen wurden sofort von den "Brennern" im Heizhaus verbrannt. Dort war der Krematoriumsofen mit dem hohen Schornstein der Heizung verbunden.

Fotos: Dr. Ute Hoffmann, Gedenkstätte Bernburg

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