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Gaskammer |
Im Zuge des "Anschlusses" Österreichs an das Deutsche Reich wurde die
Anstalt im
Sommer 1938 enteignet und
Anfang 1939 umgebaut in eine
Euthanasie-Anstalt der
"Aktion T4", mit
Gaskammer und Kremarorium. An der Westseite des Schlosses wurde ein
hölzerner Anbau errichtet, in dem die Opfer unbemerkt aus den Bussen ausgeladen werden konnten.
Im
Januar 1940 wurden die ersten 95 Behinderten vergast.
Die Opfer wurden von vier Fahrern (
Franz Mayrhuber, Franz Hödl u.a.)
mit zwei großen, grauen Bussen nach Hartheim gebracht, wo die
Opfer in einem hölzernen Anbau verschwanden. Nach ihrer Vergasung
brach das Personal ("Leichenbrenner":
Barbel, Bolender, Mertha, Nohel und
Vallasta)
die Goldzähne aus den Kiefern der Toten. Nach der Verbrennung der
Leichen waren meistens noch Knochenreste in der Asche zu erkennen. Diese wurden schließlich
mit einer Knochenmühle zermahlen. Einmal pro Woche verließ ein Lastwagen die Anstalt,
um die Asche der Toten in die Flüsse Donau und Traun zu kippen.
Bis
August 1941 hatte die Todeszahl 18.269 erreicht. Später, im Laufe
der "Sonderbehandlung 14f13", wurden noch einmal ca. 12.000 Menschen getötet.
8000 Insassen der KZs
Dachau und
Mauthausen / Gusen wurden ebenfalls umgebracht.
Die Bevölkerung in der Nähe Hartheims wurde irgendwann aufmerksam auf die
seltsamen Vorgänge im Schloss. Immer nach Ankunft eines der grauen Busse
war eine dunkle Rauchwolke aus einem nicht einsehbaren Schornstein zu sehen.
An Tagen mit niedrig hängenden Wolken breitete sich Rauch über
der Stadt aus. Er roch nach verbranntem Fleisch und Haaren, so dass die Einwohner
darunter zu leiden begannen. Die Tatsache, dass so viele Menschen in das Schloss gebracht wurden
aber niemand es verließ, beflügelte diverse Gerüchte.
Um die Bevölkerung zu beruhigen, arrangierte die T4 Informationsveranstaltungen.
Darin wurde der Bevölkerung weisgemacht, dass Altöl verbrannt worden ist.
Die Bevölkerung erhielt eine Warnung, Beobachtungen nicht weiter zu verbreiten.
Von Dezember 1944 bis Januar 1945 wurden Insassen des KZ
Mauthausen gezwungen, die
Vergasungseinrichtungen abzubauen. Fast alle Dokumente wurden verbrannt.
© ARC 2005