Nicht selten verstanden die Retter ihr Handeln als etwas ganz Selbstverständliches, als eine natürliche Hinwendung zu verfolgten Mitmenschen – und nicht etwa als eine außergewöhnliche Heldentat. Sie wollten keine Helden sein. Häufig entstand die Bereitschaft, Rettungswiderstand zu leisten, aus der Empörung über Verbrechen, deren Augenzeuge sie geworden waren oder von denen sie zuverlässig gehört hatten. Auch die Selbstachtung eines Retters spielte nicht selten eine Rolle: Er wollte oder konnte moralisch verwerflichen Vorgängen einfach nicht tatenlos zusehen und fand auf diesem Wege zur solidarischen Rettungstat.
Alle Retter bewiesen ein ungewöhnliches Maß von persönlichem Mut. Sie gingen ein Risiko ein, das äußerstenfalls die Gefährdung des eigenen Lebens einschloss. Darüber hinaus lässt sich kaum Allgemeingültiges ermitteln. Rettergeschichten sind die Geschichten einzelner widerständiger Menschen, die eine außerordentliche humane Tat vollbracht haben.
Sebastian Haffner hat dazu in seinem Buch „Geschichte eines Deutschen“, das seine Erinnerungen an die Jahre 1914-1933 enthält, folgendes treffend bemerkt: „Zivilcourage – also der Mut zum eigenen Entschluss und zur eigenen Verantwortung – [...] verlässt den Deutschen vollkommen, wenn er eine Uniform anzieht. Der deutsche Soldat und Offizier, zweifellos hervorragend tapfer auf dem Schlachtfeld, fast stets auch bereit, auf Befehl der Obrigkeit auf seine zivilen Landsleute zu schießen, wird furchtsam wie ein Hase, wenn er sich gegen diese Obrigkeit stellen soll.“[xvi]
Wegen dieser tradierten Befindlichkeit der deutschen Untertanen in Uniform[xvii] ist es denn auch wenig verwunderlich, dass es sich bei den meisten Helfern und Rettern aus der Wehrmacht, die bislang erforscht werden konnten, um Reservedienstgrade handelte, um – wie wir zu sagen pflegen - „in die Uniform eingekleidete Zivilisten“. Die Berufsoffiziere vermochten sich in aller Regel nicht aus dem Korsett des Befehlsgehorsams[xviii] zu befreien. Zivilcouragiertes Verhalten war ihnen fremd, wobei auch hier die wenigen Ausnahmen die Regel bestätigen.Von einem Offiziers-Widerstand gegen die antisemitischen Ausschreitungen in der Pogromnacht vom November 1938 ist nichts bekannt.[xxi] Seit Kriegsbeginn 1939 wurde den Soldaten der Wehrmacht in systematischer Weise ein rassenideologisches Juden-Feindbild indoktriniert. Auf diese Weise wurden sie eingestimmt auf den späteren Krieg gegen die Sowjetunion, der von der Nazi-Propaganda als Krieg gegen den „jüdischen Bolschewismus“ bezeichnet wurde.[xxii]
Vereinzelt griff die Wehrmachtführung strafend ein, wenn Offiziere dem „von oben“ geforderten Kurs nicht folgten. Um einen exemplarischen Fall zu nennen: Im Jahre 1942 wurde ein an der Ostfront eingesetzter Regimentskommandeur dabei ertappt, dass er mit einem Juden, einem ehemaligen Schulkameraden und Jugendfreund, Geburtstagsbriefe wechselte. Wegen dieser Bagatelle wurde der Offizier aus dem Heeresdienst entlassen.[xxiii] Nicht weniger, aber auch nicht mehr!
Der Chef des Heerespersonalamtes, General der Infanterie Rudolf Schmundt, der ein gefügiges Werkzeug Hitlers war, gab im Oktober 1942 eine Weisung heraus, in welcher er klar stellte, dass von jedem Wehrmachtoffizier „eine eindeutige, völlig kompromisslose Haltung in der Judenfrage“ verlangt wurde.[xxiv] Es dürfe „keinerlei, sei es auch noch so lockere Verbindung zwischen einem Offizier und einem Angehörigen der jüdischen Rasse geben“. Denn Deutschland stehe im harten „Kampf gegen den jüdisch-bolschewistischen Weltfeind“.[xxv] Die Offiziere sollten sich also am Leitbild eines vom Rassismus überzeugten Weltanschauungskämpfers orientieren. Wer gegen diese ideologischen Vorgaben verstieß, konnte seiner Position enthoben und aus dem Heeresdienst entlassen werden. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr!
- Sie scherten sich nicht um Hierarchien;
- sie beschwerten sich nicht;
- sie machten keine Meldung nach oben, an irgendeinen Vorgesetzten;
- sie verfassten keine Denkschriften, wie es manche Offiziere zu tun pflegten, die Verbesserungen im System für möglich hielten;
- sie rechneten auch nicht mit der militärischen Kameradschaft, die ihnen eher hinderlich war;
- statt dessen folgten sie der realistischen Einsicht, dass sie ohnehin nicht in der Lage waren, das NS-System aus den Angeln zu heben oder den Militärapparat zu ändern;
- und entschlossen sich daher, das Naheliegende und ihnen Mögliche zu tun, nämlich wenigstens einzelne verfolgte Menschen ganz praktisch zu unterstützen und, wenn alles gut ging, sogar zu retten. In gar nicht so wenigen Fällen war dieser Widerstand des „kleinen Mannes“ sogar erfolgreich – jedenfalls erfolgreicher als das gescheiterte Attentat des 20. Juli 1944.
Wenn wir von „Widerstand aus der Wehrmacht“ sprechen, denken wir in der Regel sogleich an das Hitler-Attentat des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Mit dem Attentat auf Hitler kommen höhere Offiziere der Wehrmacht in den Blick, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet haben. Schon seit langem bleibt bei dieser Fixierung auf den 20. Juli die Frage offen, ob es auch beim „kleinen Mann“ in Uniform ein widerständiges Potential gegeben hat und in welchen Formen es sich äußern konnte. Wir denken in diesem Zusammenhang an die Kriegsdienstverweigerer, die Deserteure, die Wehrkraftzersetzer, also an jene Soldaten, die sich dem Vernichtungskrieg verweigert haben. Es war ein großer Schritt nach vorn, dass der Deutsche Bundestag diese widerständigen Personengruppen im Jahre am 17. Mai 2002 abschließend rehabilitierte.[xxvi] Die Retter in Uniform können sich hier eingeschlossen fühlen.
Für die Mehrheit der Mitläufer hatte die Tatsache, dass es damals auch möglich war, gegen den Strom zu schwimmen und seinem Gewissen zu folgen, den Charakter einer Provokation, ja einer Anklage. Gerade weil sie in der Regel nicht den Führungseliten angehörten, sondern einfache Menschen waren, wirkten die Helfer und Retter nach 1945 wie ein Spiegel, der für jedermann die unangenehme Frage bereit hielt: Und was hast Du getan? Die Judenhelfer und -retter verkörperten gleichsam das Kontrastprogramm zu jener großen Mehrheit von Volksgenossen, die den Weg des NS-Regimes unterstützt hatte, sei es aus Überzeugung, Opportunismus oder Furcht.
Diese Mehrheit mobilisierte auch nach dem Ende des Krieges große Energien in das Ziel, ihr damaliges Verhalten vergessen zu machen. Dass sich jemand schämte, war eher selten. Zu der Weigerung, eine eigene Mitverantwortung zu sehen, passt der Tatbestand, dass der Rettungswiderstand in der Nachkriegszeit sogar massiver Denunziation ausgesetzt war. Offen oder hinter vorgehaltener Hand wurden Judenretter nicht selten als Verräter gebrandmarkt.
Der aus Osnabrück stammende Jurist Hans Calmeyer, der in Amsterdam Tausenden von Juden das Leben gerettet hatte, sprach nach dem Kriege nur wenig über seine erfolgreichen Hilfs- und Rettungsaktionen. Er fand zu Lebzeiten in Deutschland auch keinerlei Anerkennung.[xxviii] Als ein besonders krasser Fall kann der des Ingenieurs Hermann Friedrich Gräbe gelten, der in der Ukraine Tausende von Juden zu retten versucht hatte und der zudem nach dem Kriege als einziger Deutscher seine Kenntnisse über die Judenmorde dem Internationalen Militärtribunal in Nürnberg mitgeteilt hatte. Im schlug nach dem Kriege eine so feindselige Atmosphäre entgegen, dass er begreifen musste, dass er „in Deutschland unerwünscht“ war. Er sah sich genötigt, Deutschland zu verlassen und in die USA zu emigrieren.[xxix] Die Witwe des Feldwebels Anton Schmid musste in den Nachkriegsjahren erleben, dass Nachbarn ihren aufrechten Mann als Landesverräter beschimpften und die Fensterscheiben ihrer Wiener Wohnung einschlugen.[xxx]
Wenn der Staat Israel deutsche Judenretter mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ auszeichnete, reagierten die deutsche Presse wie auch die kommunalen Politiker noch in den neunziger Jahren in der Regel mit Nichtbeachtung. So hat es in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert, bis endlich ein erkennbares öffentliches Interesse an diesen Menschen entstanden ist. Mit der gesteigerten Wahrnehmung geht das Bedürfnis einher, die wenigen Helfer und Retter, die noch leben, wenigstens jetzt auch in Deutschland angemessen zu würdigen und sie als widerständig anzuerkennen.Andernorts bedarf es heute gelegentlich noch immer eines Anstoßes von außen. Denn Teile der deutschen Gesellschaft tun sich nach wie vor nicht leicht mit jenen Menschen, die damals Juden retteten. So hat sich beispielsweise noch vor wenigen Monaten die bayerische Gemeinde Ergolsheim geweigert, den früheren Polizeiwachtmeister Max Maurer zu ehren, der kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges 15 jüdische KZ-Häftlinge aus den Fängen der SS rettete, indem er sich in einer Scheune versteckte, bis sie von Truppen der US-Armee befreit werden konnten.[xxxiii] Obwohl auch dieser mutige Dorfpolizist vom Staat Israel geehrt wurde, lehnte es die bayerische Gemeinde ab, die dortige Verbandschule nach ihm zu benennen.
Vor diesem Hintergrund dieser skandalösen Provinzposse, der weitere an die Seite gestellt werden könnten, ist es der Umgang der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt mit dem Erbe von Karl Plagge sehr zu begrüßen. Damit wird ein weithin sichtbares Beispiel gegeben.Vielleicht ist es besser, sie nicht zu heroischen Lichtgestalten zu verformen. Denn ein hoher Sockel erhöht nur die Distanz zum Betrachter. Diese Retter in Uniform waren Menschen wie andere auch, mit Stärken und mit Schwächen. Was sie von der Masse der Mitläufer allerdings grundlegend unterschied, war dieses: In der Stunde der Herausforderung brachten sie den Mut auf, Solidarität mit verfolgten Juden nicht nur als eine Möglichkeit zu erwägen, sondern diese zu praktizieren.
In meinem Vortrag habe ich Karl Plagge und Anton Schmid besonders herausgestellt. Um ihr Wirken richtig einordnen zu können, muss abschließend noch einmal der Bogen zur historischen Wirklichkeit der Jahre 1939-45 geschlagen werden. In dieser Zeit hat die deutsche Wehrmacht einen Vernichtungskrieg geführt und sich an den Judenmorden teilweise selbst beteiligt hat. Der Wehrmacht haben ungefähr 18 Millionen Menschen angehört. Die Zahl der bislang bekannten Retter in Uniform liegt unter 100. Dieses beschämende Zahlenverhältnis mag einmal mehr verdeutlichen, wie wir die außergewöhnlichen Taten des Majors Karl Plagge einzuschätzen haben.
Die „stillen Helden“ waren außergewöhnliche Menschen, die unseren Respekt verdienen. Man könnte sie bezeichnen als die „Goldkörnchen“ unter dem großen Schutthaufen, den uns die Kriegsgeneration hinterlassen hat. Junge Menschen, die sich mit den Rettern in der nationalsozialistischen Zeit beschäftigen, können sich an ihnen ein Beispiel nehmen. Sie haben in der Uniform der Wehrmacht unter extremen Bedingungen Zivilcourage vorgelebt.
Auch Karl Plagge kann uns allen ein Vorbild sein.
[1] Vgl. Christina Eckert: Die Mordstätte Paneriai. In: Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde und Kollaboration im Jahre 1941. Hrsg. v. Vincas Bartusevicius, Joachim Tauber u. Wolfram Wette. Köln, Weimar, Wien 2003, S. 132-142. Vgl. auch den Augenzeugenbericht: Die geheimen Notizen des K. Sakowicz. Dokumente zur Judenvernichtung in Ponary. Hrsg. v. Rachel Margolis u. Jim G. Tobias. Nürnberg 2003. Wie junge Menschen aus Deutschland 60 Jahre später Ponary erlebten, schildern sie selbst in: Wolfram Wette u. Detlev Hoffmann (Hrsg.): Litauen 1941 und 2001. Auf den Spuren des SS-Massenmörders Karl Jäger. Erlebnisberichte von Freiburger Schülern und Studenten. Bremen 2002.
[1] Zur beschämenden Rolle der Wehrmacht vgl. Helmut Krausnick: Hitlers Einsatzgruppen. Die Truppen des Weltanschauungskrieges 1938-1942. Frankfurt/M. 1985, S. 179 ff.
[1] Vgl. dazu Michael MacQueen: Einheimische Gehilfen der Gestapo. Die litauische Sicherheitspolizei in Vilnius 1941-1944. In: Holocaust in Litauen (wie Anm. 2), S. 103-116; sowie Arunas Bubnys: Die litauischen Hilfspolizeibataillone und der Holocaust. In: ebda., S. 117-131.
[1] Zit nach Almut Hielscher: Die Pflicht des Majors. In: Der Spiegel Nr. 18, 30.4.2001, S. 64 f.
[1] Vgl. Arno Lustiger: Feldwebel Anton Schmid. Judenretter in Wilna 1941-194. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Retter in Uniform. Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg der Wehrmacht. Mit einem Geleitwort von Fritz Stern. Frankfurt/M. 2002, 3. Aufl. 2003, S. 11-31.
[1] Simon Wiesenthal: Doch die Mörder leben. Hrsg. u. eingel. von Joseph Wechsberg. München, Zürich 1967, Kapitel 17: Einer der sechsunddreißig Gerechten, S. 328-331, hier: S. 329 f.
[1] Wolfram Wette: „Lieber als
Helfer krepieren“. Erstmals wird eine Bundeswehrkaserne nach einem Soldaten
benannt, der im Krieg Juden rettete: Anton Schmid, Feldwebel der Wehrmacht,
wurde 1942 hingerichtet. In: DIE ZEIT Nr. 19, 4. Mai 2000, S. 19; ders.: Eine
späte Ehrung: Feldwebel Schmid. In: Streitkräfte und Strategien.
Sicherheitspolitik – kontrovers diskutiert. [Festschrift für Karl-Heinz
Harenberg, NDR] Hrsg. v. Hermann Hagena u. Reinhard Mutz. Baden-Baden (Nomos)
2001, S. 265-268, ders.: Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg.
Legenden. Frankfurt/M. 2002, S. 271-289.
[1] Erika Rosenberg (Hrsg.):
Ich, Oskar Schindler. Die persönlichen Aufzeichnungen, Briefe und Dokumente.
München 2000.
[1] Thomas Sandkühler:
„Endlösung“ in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen
von Berthold Beitz 1941-1944. Bonn 1996.
[1] Douglas K. Huneke: „In
Deutschland unerwünscht“. Hermann Gräbe. Biographie eines Judenretters. Aus dem
Amerikanischen von Adrian Seifert und Robert Lasser. Lüneburg 2002.
[1] Kim C. Priemel:
Wirtschaftskrieg und „Arbeitsjuden“. Möglichkeiten zur Rettung von Juden in
Vilnius, 1941-1944. In: Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1), S. 305-322.
[1] Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 6).
[1] Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1).
[1] Kim C. Priemel: Rettung durch Arbeit. Handlungsspielräume von Wehrmacvhtsabgehörigen im Kontext des Holocausts am Beispeil von Vilnius, Litauen. Freiburger Magisterarbeit 2002, unveröffentlicht. Zusammengefasst in dem in Anm. 12 erwähnten Buchbeitrag
[1] Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen. Erinnerungen 1914-1933. Stuttgart, München 2000, S. 41 f.
[1] Vgl. Bernd Ulrich, Jakob Vogel u. Benjamin Ziemann (Hrsg.), Untertan in Uniform. Militär und Militarismus im Kaiserreich. Quellen und Dokumente. Frankfurt/M. 2001.
[1] Über die unmenschlichen Befehle, die eine verbrecherische Führung den einfachen Soldaten zumutete, informiert der Beitrag von Manfred Messerschmidt, Ideologie und Befehlsgehorsam im Vernichtungskrieg. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 49 (2001), H. 10, S. 905-926.
[1] Vgl. dazu Wette, Die Wehrmacht (wie Anm. 8), S. 36-140.
[1] Ebda., S. 77.
[1] Vgl. Christoph Dipper: Der Deutsche Widerstand und die Juden. In: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S. 349-380; und ders.: Der 20. Juli und die „Judenfrage“. Selbst nach Beginn des Holocausts hielten einige nationalkonservative Widerstandskreise am traditionellen Antisemitismus fest. In: Die Zeit Nr. 27, 1.7.1994, S. 70; sowie ders.: Der „Aufstand des Gewissens“ und die „Judenfrage“ – ein Rückblick. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler. Darmstadt 2000, S. 14-18.
[1] Wette, Wehrmacht (wie Anm. 8), S. 90-94.
[1] Die geschilderten Fälle wurden entnommen aus einer Geheimverfügung des Oberkommandos des Heeres, Heerespersonalamt, vom 21. Oktober 1942. In: Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA) RL 5/793, sowie in: BA-MA RH 15/186, Bl. 107. Siehe auch Manfred Messerschmidt: Die Wehrmacht im NS-Staat. Zeit der Indoktrination. Hamburg 1969, S. 355, und Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien. Täter, Opfer, Strafverfolgung. München 1996, S. 30 f.
[1] Tätigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes, General der Infanterie Rudolf Schmundt, fortgeführt von General der Infanterie Wilhelm Burgdorf, 1.10.1942-29.10.1944. Hrsg. von Dermont Bradley und Richard Schulze-Kossens. Faksimile-Ausgabe. Osnabrück 1984, Eintragung vom 31.10.1942, S. 16. Vita Schmundt ebda., S. 15-16.
[1] BA-MA RL 5/793, Luftwaffenpersonalamt, hier: Abschrift O.K.H. Berlin, 31.10.1942. Vgl. auch Messerschmidt, Wehrmacht (wie Anm. 23), S. 355 und 353-361, wo diese Weisung nach anderer Quelle zitiert wird: Militärgeschichtliches Forschungsamt H 37/222, Ordn. Ziff. 5.
[1] Siehe im einzelnen Wolfram
Wette: Deserteure der Wehrmacht rehabilitiert.
Ein exemplarischer Meinungswandel in Deutschland (1980-2002). In: Zeitschrift
für Geschichtswissenschaft (ZfG) 52 (2004), H. 6, S. 505-527.
[1] Inge Deutschkron u.
Wolfgang Benz: Stille Helden. Zeugnisse von Zivilcourage im Dritten Reich. Mit
einem Beitrag von Johannes Rau. Hrsg. von der Kulturstiftung der deutschen
Bank. Frankfurt/M. 2002.
[1] Vgl. Peter Niebaum: Ein Gerechter unter den Völkern: Hans Calmeyer. Osnabrück 2001, sowie den TV-Film von Götz Balonier: Ein Gerechter unter den Völkern. Hans Calmeyer in seiner Zeit. ARTE 2002, 60 min.
[1] Douglas K. Huneke: „In
Deutschland unerwünscht“. Hermann Gräbe. Biographie eines Judenretters. Aus dem
Amerikanischen von Adrian Seifert und Robert Lasser. Lüneburg 2002, S. 259 f.
[1] Arno Lustiger: Feldwebel Anton Schmid. Judenretter in Wilna 1941-1942. In: Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 6), S. 45-67, hier: S. 63.
[1] Vgl. dazu das Geleitwort von Fritz Stern in: Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 11), sowie das Geleitwort von Johannes Rau in: Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1).
[1] Stephan Börnecke: „Seinen“ Juden Hilfe und Schutz gewährt. Gedenkplatte in der Technischen Universität Darmstadt für Karl Plagge. Neue Erkenntnisse über sein Wirken. In: Frankfurter Rundschau Nr. 138, 17.6.2003, S. 23.
[1] Alex Rühle: Du sollst Dir kein Bildnis machen. Ein Auschwitz-Überlebender und die toten Helden von Ergoldsbach. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 235, 9./10. 10.2004, S. 15; vgl. auch die TV-Sendung über den früheren Polizeihauptwachtmeister Max Maurer „Morgen ist ein anderer Tag – der deutsche Dorfpolizist und die Juden“, Phoenix, 10.1.2005.
[i] Marianne Viefhaus: Für eine
Gemeinschaft der „Einsamen unter ihren Völkern”. Major Karl Plagge und der
Heereskraftfahrpark 562 in Wilna. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Zivilcourage.
Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS. Mit einem Geleitwort
von Bundespräsident Johannes Rau. Frankfurt/M. 2004, S. 97-113.
[ii] Vgl. Christina Eckert: Die Mordstätte Paneriai. In: Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde und Kollaboration im Jahre 1941. Hrsg. v. Vincas Bartusevicius, Joachim Tauber u. Wolfram Wette. Köln, Weimar, Wien 2003, S. 132-142. Vgl. auch den Augenzeugenbericht: Die geheimen Notizen des K. Sakowicz. Dokumente zur Judenvernichtung in Ponary. Hrsg. v. Rachel Margolis u. Jim G. Tobias. Nürnberg 2003. Wie junge Menschen aus Deutschland 60 Jahre später Ponary erlebten, schildern sie selbst in: Wolfram Wette u. Detlev Hoffmann (Hrsg.): Litauen 1941 und 2001. Auf den Spuren des SS-Massenmörders Karl Jäger. Erlebnisberichte von Freiburger Schülern und Studenten. Bremen 2002.
[iii] Zur beschämenden Rolle der Wehrmacht vgl. Helmut Krausnick: Hitlers Einsatzgruppen. Die Truppen des Weltanschauungskrieges 1938-1942. Frankfurt/M. 1985, S. 179 ff.
[iv] Vgl. dazu Michael MacQueen: Einheimische Gehilfen der Gestapo. Die litauische Sicherheitspolizei in Vilnius 1941-1944. In: Holocaust in Litauen (wie Anm. 2), S. 103-116; sowie Arunas Bubnys: Die litauischen Hilfspolizeibataillone und der Holocaust. In: ebda., S. 117-131.
[v] Zit nach Almut Hielscher: Die Pflicht des Majors. In: Der Spiegel Nr. 18, 30.4.2001, S. 64 f.
[vi] Vgl. Arno Lustiger: Feldwebel Anton Schmid. Judenretter in Wilna 1941-194. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Retter in Uniform. Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg der Wehrmacht. Mit einem Geleitwort von Fritz Stern. Frankfurt/M. 2002, 3. Aufl. 2003, S. 11-31.
[vii] Simon Wiesenthal: Doch die Mörder leben. Hrsg. u. eingel. von Joseph Wechsberg. München, Zürich 1967, Kapitel 17: Einer der sechsunddreißig Gerechten, S. 328-331, hier: S. 329 f.
[viii] Wolfram Wette: „Lieber als
Helfer krepieren“. Erstmals wird eine Bundeswehrkaserne nach einem Soldaten
benannt, der im Krieg Juden rettete: Anton Schmid, Feldwebel der Wehrmacht,
wurde 1942 hingerichtet. In: DIE ZEIT Nr. 19, 4. Mai 2000, S. 19; ders.: Eine
späte Ehrung: Feldwebel Schmid. In: Streitkräfte und Strategien.
Sicherheitspolitik – kontrovers diskutiert. [Festschrift für Karl-Heinz Harenberg,
NDR] Hrsg. v. Hermann Hagena u. Reinhard Mutz. Baden-Baden (Nomos) 2001, S.
265-268, ders.: Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg. Legenden.
Frankfurt/M. 2002, S. 271-289.
[ix] Erika Rosenberg (Hrsg.):
Ich, Oskar Schindler. Die persönlichen Aufzeichnungen, Briefe und Dokumente.
München 2000.
[x] Thomas Sandkühler:
„Endlösung“ in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen
von Berthold Beitz 1941-1944. Bonn 1996.
[xi] Douglas K. Huneke: „In
Deutschland unerwünscht“. Hermann Gräbe. Biographie eines Judenretters. Aus dem
Amerikanischen von Adrian Seifert und Robert Lasser. Lüneburg 2002.
[xii] Kim C. Priemel:
Wirtschaftskrieg und „Arbeitsjuden“. Möglichkeiten zur Rettung von Juden in
Vilnius, 1941-1944. In: Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1), S. 305-322.
[xiii] Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 6).
[xiv] Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1).
[xv] Kim C. Priemel: Rettung durch Arbeit. Handlungsspielräume von Wehrmacvhtsabgehörigen im Kontext des Holocausts am Beispeil von Vilnius, Litauen. Freiburger Magisterarbeit 2002, unveröffentlicht. Zusammengefasst in dem in Anm. 12 erwähnten Buchbeitrag
[xvi] Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen. Erinnerungen 1914-1933. Stuttgart, München 2000, S. 41 f.
[xvii] Vgl. Bernd Ulrich, Jakob Vogel u. Benjamin Ziemann (Hrsg.), Untertan in Uniform. Militär und Militarismus im Kaiserreich. Quellen und Dokumente. Frankfurt/M. 2001.
[xviii] Über die unmenschlichen Befehle, die eine verbrecherische Führung den einfachen Soldaten zumutete, informiert der Beitrag von Manfred Messerschmidt, Ideologie und Befehlsgehorsam im Vernichtungskrieg. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 49 (2001), H. 10, S. 905-926.
[xix] Vgl. dazu Wette, Die Wehrmacht (wie Anm. 8), S. 36-140.
[xx] Ebda., S. 77.
[xxi] Vgl. Christoph Dipper: Der Deutsche Widerstand und die Juden. In: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S. 349-380; und ders.: Der 20. Juli und die „Judenfrage“. Selbst nach Beginn des Holocausts hielten einige nationalkonservative Widerstandskreise am traditionellen Antisemitismus fest. In: Die Zeit Nr. 27, 1.7.1994, S. 70; sowie ders.: Der „Aufstand des Gewissens“ und die „Judenfrage“ – ein Rückblick. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler. Darmstadt 2000, S. 14-18.
[xxii] Wette, Wehrmacht (wie Anm. 8), S. 90-94.
[xxiii] Die geschilderten Fälle wurden entnommen aus einer Geheimverfügung des Oberkommandos des Heeres, Heerespersonalamt, vom 21. Oktober 1942. In: Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA) RL 5/793, sowie in: BA-MA RH 15/186, Bl. 107. Siehe auch Manfred Messerschmidt: Die Wehrmacht im NS-Staat. Zeit der Indoktrination. Hamburg 1969, S. 355, und Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien. Täter, Opfer, Strafverfolgung. München 1996, S. 30 f.
[xxiv] Tätigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes, General der Infanterie Rudolf Schmundt, fortgeführt von General der Infanterie Wilhelm Burgdorf, 1.10.1942-29.10.1944. Hrsg. von Dermont Bradley und Richard Schulze-Kossens. Faksimile-Ausgabe. Osnabrück 1984, Eintragung vom 31.10.1942, S. 16. Vita Schmundt ebda., S. 15-16.
[xxv] BA-MA RL 5/793, Luftwaffenpersonalamt, hier: Abschrift O.K.H. Berlin, 31.10.1942. Vgl. auch Messerschmidt, Wehrmacht (wie Anm. 23), S. 355 und 353-361, wo diese Weisung nach anderer Quelle zitiert wird: Militärgeschichtliches Forschungsamt H 37/222, Ordn. Ziff. 5.
[xxvi] Siehe im einzelnen Wolfram
Wette: Deserteure der Wehrmacht rehabilitiert.
Ein exemplarischer Meinungswandel in Deutschland (1980-2002). In: Zeitschrift
für Geschichtswissenschaft (ZfG) 52 (2004), H. 6, S. 505-527.
[xxvii] Inge Deutschkron u.
Wolfgang Benz: Stille Helden. Zeugnisse von Zivilcourage im Dritten Reich. Mit
einem Beitrag von Johannes Rau. Hrsg. von der Kulturstiftung der deutschen
Bank. Frankfurt/M. 2002.
[xxviii] Vgl. Peter Niebaum: Ein Gerechter unter den Völkern: Hans Calmeyer. Osnabrück 2001, sowie den TV-Film von Götz Balonier: Ein Gerechter unter den Völkern. Hans Calmeyer in seiner Zeit. ARTE 2002, 60 min.
[xxix] Douglas K. Huneke: „In
Deutschland unerwünscht“. Hermann Gräbe. Biographie eines Judenretters. Aus dem
Amerikanischen von Adrian Seifert und Robert Lasser. Lüneburg 2002, S. 259 f.
[xxx] Arno Lustiger: Feldwebel Anton Schmid. Judenretter in Wilna 1941-1942. In: Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 6), S. 45-67, hier: S. 63.
[xxxi] Vgl. dazu das Geleitwort von Fritz Stern in: Wette, Retter in Uniform (wie Anm. 11), sowie das Geleitwort von Johannes Rau in: Wette, Zivilcourage (wie Anm. 1).
[xxxii] Stephan Börnecke: „Seinen“ Juden Hilfe und Schutz gewährt. Gedenkplatte in der Technischen Universität Darmstadt für Karl Plagge. Neue Erkenntnisse über sein Wirken. In: Frankfurter Rundschau Nr. 138, 17.6.2003, S. 23.
[xxxiii] Alex Rühle: Du sollst Dir kein Bildnis machen. Ein Auschwitz-Überlebender und die toten Helden von Ergoldsbach. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 235, 9./10. 10.2004, S. 15; vgl. auch die TV-Sendung über den früheren Polizeihauptwachtmeister Max Maurer „Morgen ist ein anderer Tag – der deutsche Dorfpolizist und die Juden“, Phoenix, 10.1.2005.