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F. W. Krüger |
Friedrich Wilhelm Krüger wurde
1894 in
Straßburg (Frankreich)
geboren. Er entstammte einer Familie, deren Mitglieder vorwiegend
im Militärdienst tätig gewesen sind. Sein Vater,
Alfred Krüger,
starb
1914 als Regimentskommandeur. Krüger war Schüler der
Kadettenschulen in
Karlsruhe und
Großlichterfelde.
Zu Beginn des 1.Weltkrieges war er Oberleutnant zur See. Er wurde dreimal verwundet und erhielt neben
anderen Auszeichnungen das Eiserne Kreuz erster Klasse. Nach dem Krieg gehörte er noch einer Marineeinheit
an, wechselte dann im
August 1919 zum "Freikorps von Lützow" und entschied
sich schließlich im
März 1920 für einen zivilen Beruf an Land.
Von 1920 bis 1923 war er Verlagsangestellter in
Berlin.
1922 heiratete er und wurde Vater von zwei eigenen und drei Pflegekindern.
Von 1924 bis 1928 war er Direktor einer
Müllfirma. Danach arbeitete er als selbständiger Geschäftsmann.
Es ist nicht bekannt, wann Krüger sich der Politik zuwandte. Um
1925
war
Kurt Daluege, späterer Chef der SS in
Berlin und Chef der Deutschen
Ordnungspolizei, leitender Ingenieur der berliner Müllkippe. Beide Männer trafen sich demnach
höchstwahrscheinlich im Rahmen ihrer Tätigkeit in
Berlin. Die damals geschlossene Freundschaft war bei
der späteren beruflichen Karriere beider Männer von Vorteil.
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F. W. Krüger |
Krüger trat im
November 1929 der NSDAP bei (Mitglieds-Nr. 6123), im
Februar 1931 der SS (Mitglieds-Nr. 171.199). Im
April 1931
verließ er die SS und trat der SA bei. Durch den
Einfluss
Dalueges machte er eine schnelle Karriere und war
1932 bereits
SA-Gruppenführer im persönlichen Stab des SA-Chefs
Ernst Röhm. Im Jahre
1932 wurde er
als Abgeordneter der NSDAP in den Reichstag gewählt. Im
Juni 1933 wurde er
zum
SA-Obergruppenführer befördert und wurde Chef des Ausbildungswesens in der SA,
nun verantwortlich für die Ausbildung von 250.000 jungen SA-Männern.
Nach dem "Röhm-Putsch" und der damit verbundenen Auflösung des Ausbildungswesens, war
Krüger vorübergehend arbeitslos. Schließlich wechselte er
wieder zur SS, wobei er seinen alten SA-Rang behalten durfte.
Schon
1935 hatte er erneut an Bedeutung gewonnen. In Treffen der SS-Führung mit
Hitler wurde auch Krügers
weitere Verwendung besprochen. Nach eingehender Untersuchung seines Lebenslaufes wurde er zum
Oberabschnittsführer ernannt, ab
21. Februar 1936 als Inspekteur
von Grenzschutz-Einheiten tätig.
Krüger war ehrgeizig und wusste sich unter all denen zu behaupten,
die eine gute Position im nationalsozialistischen Deutschland ergattern wollten. Unter denen waren auch
z.B.
Hans Frank und
Odilo Globocnik.
Krügers Erfahrungen in den Bereichen Militär, Polizei und Verwaltung
sowie seine Loyalität zur Partei veranlassten
Himmler, ihn ab
4. Oktober 1939 als "HSSPF Ost" (Höherer SS- und Polizeiführer) im
Generalgouvernement einzusetzen. Er war nun in
leitender Position für die dortige Bevölkerungs- und Vernichtungspolitik.
Er war verantwortlich für Bewachung und Betrieb der
Zwangsarbeitslager, den Einsatz von Polizei und SS bei den Räumungen der Ghettos, die Durchführung
der "Aktion Erntefest", die Partisanenbekämpfung im Generalgouvernement und die Vertreibung von über
100.000 polnischen Bauern aus der Gegend um
Zamosc.
Kompetenzprobleme mit Generalgouverneur
Hans Frank hatten zur Folge, dass
er am
9. November 1943 seinen Posten verlor.
Im
Frühjahr 1944
schrieb er in einem Brief: "Ich habe für
meinen vierjährigen Kampf im Generalgouvernement Ehre und Reputation verloren."
Im
Mai 1944 wurde Krüger Kommandeur der SS-Division "Prinz Eugen", die
jugoslawische Partisanen bekämpte.
Am
9. oder 10. Mai 1945 erschoss er sich in
Liepaja (Libau) (Lettland).
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