Innerhalb von 5 Monaten nach der Besetzung der Stadt deportierten die Deutschen etwa 70.000 Juden zur
Zwangsarbeit. Viele Juden verließen die Stadt und flüchteten ins Generalgouvernement.
wurde das Ghetto eingerichtet. Es umfasste
die Altstadt (
. Am
wurde das Ghetto offiziell eröffnet und die verbliebenen
164.000 Juden gezwungen dorthin umzuziehen.
regiert. Spezielle
. Eine deutsche Polizeieinheit, geleitet von
, überwachte das Ghetto und bewachte die
eingeschlossenen Juden. Das 4 km
große Ghetto war nun der am dichtesten besiedelte
Teil von Lodz.
Etwa 200.000 Juden (unter ihnen etwa 38.500 deportierte Juden aus Deutschland, Österreich,
Tschechoslowakei und Luxemburg) vegetierten in elenden Holzhäusern bzw. 31.271 Wohnungen.
Nur 725 Wohnungen hatten fließendes Wasser. Es gab keine Abwasserleitungen. Man litt unter Nahrungsmangel,
hatte kein Heizmaterial und keine warme Kleidung. Als Folge dieser katastrophalen Zustände starben 21% der
Ghettobevölkerung an verschiedenen Seuchen, verhungerten oder erfroren.
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Rumkowski * |
Die ökonomische Ausplünderung der Juden geschah durch Beschlagnahme des Eigentums und Zwangsarbeit
in 96 neu im Ghetto errichteten Werstätten und Fabriken. Darin schufteten die hungernden Juden angestrengt und
unermüdlich für etwas Brot oder Suppe.
Arbeit und auch alle anderen jüdischen Angelegenheiten im Ghetto regelte der Judenrat (in Lodz:
"Ältestenrat"), der von den Deutschen im
Oktober 1940 eingerichtet wurde.
Er wurde von
Mordechai Chaim Rumkowski geleitet. Sein offizieller Titel war
"Ältester der Juden".
Der Judenrat organisierte die Verteilung der unzulänglichen Essenrationen, 5 Krankenhäuser,
47 Schulen, die Zuweisung von Wohnraum, den Jüdischen Ordnungsdienst und sogar ein Ghetto-Gefängnis.
Am
16. Januar 1942 begannen die Deportationen ins Vernichtungslager
Chelmno Extermination Camp. Der Ältestenrat wurde gezwungen, eine
von den Deutschen vorgegebene Zahl von zu deportierenden Juden für jeden Transport bereitzustellen.
Zwischen Januar und Mai 1942 wurden 55.000 Juden und 5.000 Roma nach
Chelmno in den Tod geschickt.
Zwischen 5. und 12. September 1942 folgten ihnen 12.000 Juden. Diese blutige Woche
blieb als die "Gehsperre" in Erinnerung. Während der "Gehsperre" wurde ein Ghetto-Krankenhaus geschlossen
und dessen Patienten als erste deportiert, gefolgt von fast allen Alten und Gebrechlichen. Kinder wurden von
ihren Eltern getrennt und ebenfalls nach
Chelmno geschickt.
Rumkowski musste die Deportationen entsprechend der deutschen Befehle
organisieren. In seiner berühmten Rede sagte er u.a.:
"
Sie fordern das, was uns am meisten am Herzen liegt - Kinder und alte Leute."
Im
September 1942 waren alle Juden aus dem "Warthegau" (deutscher Name für
den annektierten Teil Westpolens) entweder ermordet oder vertrieben worden, außer 77.000 Juden, die sich noch
in Lodz aufhielten. Das Vernichtungslager in
Chelmno wurde nicht mehr
gebraucht und aufgelöst. Das Ghetto wurde nun für 19 Monate (bis
May 1944)
Zwangsarbeitslager, in dem 90% der verbliebenen Juden arbeiteten. Alte Leute, Kinder und die meisten Frauen
waren nicht mehr unter ihnen.
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Deportation nach Chelmno * |
Im
Frühjahr 1944 sollte schließlich das Ghetto liquidiert werden.
In
Chelmno wurden erneut Vernichtungseinrichtungen geschaffen, und
Anfang Juni 1944 verließ der erste Deportationstransport der zweiten
Vernichtungswelle die Stadt. Bis zum
15. Juli 1944 wurden 7.176 Juden nach
Chelmno zur Vergasung geschickt. Ab
7. August 1944
schickte man alle Juden der Stadt nach
Auschwitz-Birkenau. Bis zum
30. August 1944
wurden etwa 67.000 Juden dorthin geschickt.
Etwa 800 Juden wurden in Lodz zurück gehalten um das Ghetto zu säubern. Tonnenweise wurden die
zurück gelassenen Habseligkeiten der Deportierten eingesammelt und alles Verwertbare nach Deutschland geschickt.
Im
Herbst 1944 verließen so täglich ca. 40 - 60 Lkw mit jüdischem
Eigentum das ehemalige Ghetto.
Die noch verbliebenen Arbeiter sollten nach Beendigung ihrer Aufräumarbeiten erschossen werden. Die
Beerdigungsgruben auf dem Judenfriedhof waren schon ausgehoben. Die potentiellen Opfer hatten allerdings
von ihrem geplanten Schicksal gehört, flohen daraufhin von ihren Arbeitsstellen und versteckten sich im
Ghetto. Am
19. Januar 1945 konnte die Rote Armee sie befreien.
Von etwa 220.000 Juden in Lodz (
1939) überlebten nur geschätzte
5.000 - 7.000.
Siehe auch die Namen von 7.168 Juden aus Lodz, die
zwischen Juni und August 1944
nach
Chelmno deportiert worden sind:
"Lodz Transports to the Chelmno Extermination Camp".
Quellen:
Encyclopedia of the Holocaust
Fotos:
USHMM
*
R. Gertz
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