Das kombinierte KZ und Vernichtungslager Majdanek wurde von
August bis September 1941
errichtet.
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Luftbild |
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Plan von 1942 |
Auf Anordnung von
Reichsführer-SS
Heinrich Himmler und unter dem Kommando von
Odilo Globocnik, dem
SS- und Polizeiführer des
Distrikts Lublin, wurde das Lager von der "Zentralbauleitung der SS und Polizei" gebaut.
Zuerst war geplant, das Lager in der Nähe des Friedhofs an der
Lipowa
Straße zu bauen. Im
Sommer 1941 begannen jüdische Kriegsgefangene,
das Gelände
südwestlich des Friedhofs vorzubereiten, doch die deutsche Zivilverwaltung hatte Einwände,
und
Globocnik entschied, das Lager 3 km südlich des Stadtzentrums von
Lublin auf den
Dziesiata Feldern zu bauen,
nahe des Vorortes
Majdan Tatarski. Die Verwaltung des Lagers war im Zentrum
Lublins, in der
Gartenstraße 12, untergebracht.
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Postkarte von Majdanek |
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Postkarte nach Majdanek |
Bis April 1943 lautete die offizielle Bezeichnung "Kriegsgefangenenlager
der Waffen-SS Lublin". Allerdings wurden bereits im
November/Dezember 1941 auch
Juden aus dem
Ghetto Lublin und dem ganzen
Distrikt nach Majdanek deportiert.
Am
24. April 1942 wurden 2.000-2.500 Juden aus dem kleinen Ghetto in
Majdan Tatarski
eingeliefert. Dieses Ghetto löste das liquidierte Ghetto in Lublin ab. Es lag direkt am
Zwangsarbeitslager Flugplatz. Von dieser Gruppe Juden wurden 120-200 junge
Männer für
die Zwangsarbeit selektiert. Alle anderen (meist Frauen, Kinder und alte Leute) wurden im
Krepiec Wald (11 km von Majdanek entfernt)
erschossen und ab
Frühjahr 1943
auf Scheiterhaufen verbrannt. Dieser Ort diente als Exekutionsstätte für Gefangene aus Majdanek und
Insassen des Ghettos
Majdan Tatarski, bis die Gaskammern von Majdanek
fertiggestellt wurden.
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Gaskammern |
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Werkstätten im Juli 1942 |
Es war geplant, Majdanek zum größten KZ auszubauen, mit 2,7 km
2 sogar flächenmäßig
größer als
Auschwitz-Birkenau.
Im Zentrum des Lagers sollten 10 Barackenfelder errichtet werden, von Elektro-Stacheldrahtzäunen und
Wachtürmen umgeben. Jedes dieser Felder sollte 20 Schlafbaracken für Gefangene und 2 Gebäude
für Geräte etc. aufnehmen.
In drei Gaskammern wurden Menschen meistens mit Kohlenmonoxidgas umgebracht (laut Informationen der Untergrundbewegung
im Lager, im Archiv der Gedenkstätte verwahrt), die Leichen im Lagerkrematorium verbrannt. Die Habseligkeiten
der Opfer fielen an die SS-Verwaltung, die sie zu Geld machte. Sogar die abgeschnittenen
Haare der zum Tode Bestimmten wurden verkauft und in deutschen Betrieben zu
wärmenden Strümpfen für U-Bootfahrer verarbeitet (die Nutzung als Isoliermaterial für U-Boote
ist bislang nicht geklärt).
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Berg aus Asche - Erstes Mahnmal |
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Abgebranntes Krematorium |
Gefangene, die nicht duch Verhungern, Erschöpfung oder Krankheit starben, wurden gehängt,
erschlagen, erschossen oder vergast.
Der größte Massenmord in Majdanek ereignete sich am
3. November 1943.
16.000-18.000 Juden wurden an diesem einen Tag im Rahmen der
"
Aktion Erntefest" erschossen.
Siehe die
Gedenktafel!
Im
Juli 1944 wurde Majdanek evakuiert, weil die Rote Armee im Anmarsch war.
Bisher gingen Schätzungen davon aus, dass etwa 300.000 Gefangene (über 50% Juden) das Lager
durchliefen und etwa 78.000 hier umgebracht worden sind. Neuere Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass
die Zahl der nach Majdanek Deportierten zwischen 100.000 und 120.000 zu liegen scheint obwohl noch keine genauen
Zahlen vorliegen.
Während der Existenz des Lagers gab es auch organisierten Widerstand. Wenige Gefangene konnten fliehen
und andere über die Strukturen und Haftbedingungen informieren. Der Bericht eines slowakischen Juden
wird im Majdanek-Archiv verwahrt. Er entkam zusammen mit einem anderen Insassen. Beide legten Zeugnis ab
bei ihrer Ankunft in Ungarn und der Slowakei.
Siehe ein seltenes
Dokument, das von einem Flüchtling gezeichnet worden ist.
Er (sie?) kannte die Lage der Baracken-Felder und der Lagerhäuser genau. Die Gaskammer wurde nicht
korrekt eingezeichnet, vielleicht weil sie noch nicht gebaut worden war. Daher muss der Flüchtling vor
Oktober 1942 entkommen sein.
Seit
1944 ist das Lagergelände
Gedenkstätte, zu finden an der Verbindungsstraße
Lublin-Zamosc.
Der Besucher kann noch einige Baracken, zwei Gaskammern, das Krematorium sowie einige
Reste der SS-Gebäude besichtigen. Fachkundige Führungen werden gern durchgeführt.
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CO Gasflaschen |
Kamin |
Gaskammertür |
Schuhe der Opfer |
Fotos: Gedenkstätte Majdanek