Auch in Hadamar glich der Vernichtungsprozess dem in anderen Euthanasie-Anstalten:
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Busgarage |
Täglich kamen große, graue Busse an, die die Opfer aus nahegelegenen "Zwischenanstalten"
(
Herborn, Weilmünster, Kiedrich, Idstein, Nassau, Langenfeld, Andernach,
Wiesloch, Weinsberg) nach Hadamar brachten.
Von der Busgarage gingen die Opfer durch die
sogenannte "Schleuse" (ein enger, eingezäunter Gang) in das Vernichtungsgebäude.
Diese "Schleuse" wurde Vorbild für die "Schleusen" oder "Schläuche" in den
späteren Vernichtungslagern der Aktion Reinhard.
Etwa 100 Menschen wurden bis
August 1941 täglich umgebracht.
Auf Befehl
Hitlers wurde die Euthanasie in Hadamar
am
24. August 1941 beendet.
Die Tötungseinrichtungen im Keller wurden abgebaut, die Räume wieder
hergestellt als Krankenzimmer. Alle überzähligen T4-Männer
wurden nach Polen abkommandiert, wo sie ihre erworbenen "Fähigkeiten"
einsetzen konnten in den neu errichteten Vernichtungslagern der Aktion Reinhard.
Während einer zweiten Phase der Euthanasie begann das Töten in Hadamar erneut.
Nun wurden die Menschen durch Giftinjektionen getötet.
Bis
Ende August 1942 wurden alle Opfer auf dem städtischen Friedhof beerdigt.
Ab
September wurden die Opfer in Massengräbern
hinter dem Gebäude beerdigt, getarnt als Einzelgräber.
Im
Oktober 1944 waren mehr als 700 Patienten in Hadamar eingepfercht.
Am
26. März 1945 eroberten US-Truppen die Stadt Hadamar. Die Soldaten fanden in der
Anstaltsapotheke 10 kg Veronal und Luminal (starke Schlafmittel). Diese Mittel waren zur Tötung
der Behinderten verwendet worden.
Angehörige des T4-Personals von Hadamar wurden
1945 in
Wiesbaden vor Gericht gestellt,
1947 in
Frankfurt/M..
Sie wurden für schuldig befunden für den Mord an etwa
10.000 Menschen. Bis zum Jahre
1950 wurden alle Täter begnadigt.
Diese späteren Aktion Reinhard Männer waren in Hadamar tätig:
Kurt Arndt, Kurt Bolender, Max Bree, Kurt D., Werner Dubois, Karl Frenzel, Hubert Gomerski,
Karl Gringers, Willy Grossmann, Gottlieb Hering, Josef Hirtreiter, Robert Jührs,
Erwin Kainer, Johann Klier, Fritz Kraschewski (probably), Erwin Lambert, Werner Mauersberger,
Willi Mentz *,
August Miete, Philipp Post, Wenzel Rehwald, Karl Schluch, Erich Schulz,
Hans-Heinz Schütt, Erwin Stengelin, Franz Suchomel, Heinrich Unverhau, Christian Wirth,
Franz Wolf, Ernst Zierke u.a.
1983 wurde die
Gedenkstätte Hadamar in diesen schrecklichen Gebäuden eingerichtet, die bis heute
als psychiatrische Anstalt dienen (
2003).
* Siehe die Mentz Foto Story!
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Hadamar |
Krematoriumsrauch |
GEKRAT Bus |
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